Gedichte von einem lieben Freund

Copyright bei  © Otmar Kierstein

von Otmar Kierstein

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Schiff das war vor langer Zeit,
technisch noch lange nicht so weit,
als das man mit Motorenkraft,
eine Fahrt übers Meer, in Tagen schafft.

Vor langer Zeit – oder weist du’s besser –
waren Schiffe aus Holz – dicke Bohlen
und Bretter. Der Zimmermann bearbeitete alles
in bester Art und bald brachte man das Schiff
in Fahrt.

Mit Segel, groß wie Bergesruecken
ließen sich die Schiffe, vom Winde,
vorwärts druecken
und brachten Waren aller Art
nach andren Ländern, in schneller Fahrt.

Durch gute Arbeit und bestes Holz geschuetzt,
hat das dem Schiff wohl oft genuetzt,
denn war das Meer auch oft verrueckt,
die Planken hat’s selten eingedrueckt,
doch kam es mit Orkan daher, siegte
manchmal doch das Meer.

Der Kapitaen, ein wichtiger Mann,
legte sein Besteck nach den Sternen an,
segelte sein Schiff von a nach b,
bei Sonnenschein und auch bei Schnee,
doch er verließ sich jeder Zeit
auf seine tuechtigen Schiffersleut.

Klein waren die Schiffe, damals wie heut,
Küstenschiffe nannten sie die Leute
Und als einige Zeit vergangen war,
man von den Segeln nichts mehr sah.
Maschinen treiben die Schiffe an,
manche fahren sogar nach Plan.

Man braucht nicht mehr ziehen und zerrn
will man den Schiffsbauch schnell entleern
denn mit großen Ladebaeumen, kann man
ihn viel schneller raeumen.

Auch kommt man schon aus grosser Fahrt
mit bunten Kisten aller Art
die man gesammelt in vielen Laendern
und mit starken Eisenbaendern
an dem Schiff befestigt hat, laedt sie in
einem grossen Hafen ab,

damit ein Kuemo sie sodann,
in kleinere Haefen fahren kann.

Gar vieles tun die Schiffchen stets,
sie fahren alles wenn’s denn geht,
ob Getreide, Bretter und Bienen gar,
auch Elefanten man schon sah,
Tonnen für die Schiffahrtswege,
faehrt ein anderer Kollege,
emsig wie die Bienen sind, ,
fahren viele Kümo’s ganz geschwind,
nach Britannien, Irland, Spanien gar
und auch nach Italia.

Sind sie mal gut ausgeruest,
schaffen sie’s an jede Küst
und wenn sie denn wirklich wollen
könnten sie auch Sand aus der Wueste holen.

Vielleicht hat Euch der Bericht geleert,
wie man mit kleinen Schiffen –
gefahren ist – und faehrt.

 

Copyr. Otmar Kierstein

Hallo Ingo. Das nachstehende Gedicht hebe ich heute für dein Bild "Walter Herwig" gedichtet. Ich hoffe das es dir gefällt:

 

 

 

 

 

 

 

Die WALTER HERWIG, auf See bewährt
auf Deinem Bild, gen' Norden fährt.
Strahlend blau der Himmel ist,dunkelblau das Schiffsgesicht,
die Brücke strahlt im hellen weis, das Schiff fährt nun ins ewige Eis.
Sein Auftrag lautet:
"Fahr hinaus, suche Fischgründe heraus
wo der Fisch nun Sicherlich,für die Fischersleut zu finden ist.
Der Mensch der findet das ist doch klar
frischen Fisch ganz wunderbar und weil der Fisch so sehr gesund
schiebt er ihn gern in den Mund.
Aber man muß doch darum bangen, das nicht zuviel Fisch wird gefangen,
darum des Schiffes Aufgabe ist, das das Meer nicht leergefischt.
Auf Deinem Bilde sieht man nun das WALTER HERWIG wird nicht ruhn
er fährt mit voller Kraft hinaus und führt mit stolz seine Arbeit aus.
Dieses Gedicht schenk ich dir hin, weil ich von dem Bild begeistert bin,
schick es, wenn es dir gefällt, mit WALTER HERWIG um die Welt
Von ganzem Herzen, dein Computerfreund Otmar / Kümo

 

Copyr. Otmar Kierstein



Die Fahrt mit MS „ ANNA OLDENDORFF“ nach Archangelsk



I. Teil

Schon von weitem sieht man den Hafen –
Das Holz schoen im Ouadrat gepackt –
oder unter schuetzenden Daechern –
Regensicher eingestellt –
Holz aus allen Herren Laendern –
Bretter – Balken – Staemme gar –
kommen aus den Afro – Laendern –
Oder aus Suedamerika.

Hier werden sie nun umgeladen –
umgeschichtet – umgepackt –
und oft in naechtlichen Aktionen –
in Europas Laender weiter gebracht.

Mit hoher Fahrt, faehrt das Taxi –
durchs grosse Tor in den Hafen ein –
und schon sieht man in buntem Reigen –
der Schiffe Masten –
in den Himmel steigen.

Die Schiffe werden immer groesser –
die „ANNA OLDENDORFF“ taucht auf –
in ihren satten schwarz grauen Farben –
sieht sie wie neu gestrichen aus.

Die letzten Besen wer’n geschwungen –
vom Dampfer fliegt der letzte Dreck –
den schleppt sich nun so mancher Vater –
als Feuerbrennholz, in die Wohnung weg.

Moin moin, so rufe ich der Deckscrew zu –
Wo ist der Chief von diesem Schiffe –
damit ich mich bei ihm melden tu.

Oh, der ist in der Maschine –
teilt seine Crew zur Arbeit ein –
lass den Seesack man hier stehen –
und verschwinde im Maschinenschacht.

Ja,ich hoer sie schon von weitem –

die Hilfsmaschinen gross und klein –
ein lustiges Maschinenbrabbeln –
zeigt des Maschinisten Alltag an. –

ich reiss das Schott auf –
hier geht’s hinunter –
in die Unterwasserwelt -
und am Fahrstand –
hat sich die Mannschaft –
um den ’Ersten’ aufgestellt.

Am Handgriff rutsche ich hinunter –
der Chief schaut mit ‚nem boesen Blick –
und er zeigt mit seinem Finger –
doch ich tue – als verstehe ich nix.

Ich stell mich vor – ernickt und macht weiter –
teilt alle Kraefte zur Wache ein –
wünscht eine gute Zusammenarbeit –
und das niemand bricht sich Hals noch Bein.

Ich gehe Wache mit dem `Dritten`-
ein wundersamer Offizier –
von Geburt her ein Malaie –
spricht weder deutsch noch englisch er.

So geh ich dann auch seine Wache –
bis mir das auch schon balde stinkt –
fuehre Buecher und Journale –
weil ihm das von der Schrift her nicht gelingt.

Nun wird sich schnell noch eingerichtet –
die Plünnen muessen in den Spind –
denn bald schon geht es Richtung Osten –
da gehört jeder dann auf seinen Posten.

Der Schlepper ist da –
der Lotse an Bord –
der Maschinentelegraf klingelt –
wir wollen nun fort
der Wachhabende gibt das Kommando zurück –
langsam das Schiff vom Kai sich drückt –
die Leinen sind lose –
werden eingeholt –
der Maschinentelegraf klingelt –
vor und zurueck
langsame Fahrt, vor –STOP –
langsame Fahrt zurück.

Die Flaschen mit Pressluft –
werden ständig gefuellt –
sie bringen die Maschine zum leben –
und auf Befehl des Kapitaen –
kommt sie dann zum stehen.

Nun klingelt der Telegraf –
auf halbe Fahrt voraus –
aha nun geht es vorwaerts –
zur Weser geht’s hinaus .

Die Kraft der Maschine –
ein Henschel V-Motor –
schiebt die -ANNA OLDENDORFF-
zur See nun vor.

Mit voller Kraft –
fuer 2300 PS –
laeuft sie nach Nord-Osten –
in die Nordsee jetzt.

Fast 2000 BRT kann das Schiffchen schleppen –
Mit 90 m laenge brauch sie sich nicht zu verstecken –
13 m breite, fuer Holz gar nicht schlecht –
kommt sie mit ‚nem Tiefgang von 5,80 m zurecht.

Aber nun geht’s vorwaerts –
in die Nordsee hinein –
die Maschine arbeitet, ohne Rast und Ruh –
vorwaerts, vorwaerts –
es geht auf Norwegen zu.

Die See steigt hoeher –
der Wind nimmt zu –
wir wollen, so hoert man
durch die Schaeren fahren –
um schlecht Wetter zu ersparen.

Bei Trondheim – ungefaehr –
verlassen wir das Meer –
und fahren durch die Schaeren –
in ein wunderschoenes Revier.

Schmale Kanaele –
Berge aus Granit –
wunderschoene Haeuschen –
Fischerdoerfer gross und klein –
Ziehen vorueber und sind bald vorbei.

Unten in der Maschine –
gibt#s Arbeit zu hauf –
der Telegraf der Maschine –
geht runter und rauf.

Voraus die Maschine –
Ist ja wohl klar –
Mal langsam, mal voll –
So geht es voraus –
Auf einmal: ganz langsam –
Nanu, wat denn da nu los? –
Das Telefon klingelt –
Chief geht ran –
hoert sich gelassen alles an –
Gespraech zu ende –
Chief sagt nix –
Er feixt sich einen bevor er spricht –
In 10 Min. geht Maschine auf STOP –
Wir kaufen dann Fisch –
den brauch wohl der Koch –
denn es kommt heute Mittag –
Fisch auf den Tisch

Teil II


Der Fisch war lecker
unser Koch ist gut
kein Schiff hat immer so´n
guten Smut

Nach ´nem guten essen
ist man recht müd –
weswegen es einen
zur Kammer hin zieht

Aber „ ei der daus“
wie kann es anders sein
der Telegraph lädt uns
zum arbeiten ein

Der Telegraph klingelt,
nun ist es soweit
„he“ Maschinisten, seit ihr bereit?

Bereit sind wir immer
Wir geben den Saft
Damit die Maschine
Euch vorwaerts schafft.

Aus eisernen Flaschen
rauscht kraftvoll die Luft
die die Kolben zum arbeiten ruft
ein zischen, ein droehnen, rattern
und Motorenlaerm
das ist Musik für Maschinisten
das hoeren sie gern

Nun geht es vorwaerts
erst mit halber Krafft
bis die mit voller Kraft
laufende Maschine
ins Weisse Meer uns schafft

Von hier nach Archangelsk ist’s
ja nicht mehr so weit.

Die Kola Halbinsel
lassen wir Steuerbord zurück
und schaffen den Rest
in einem Stueck,
ein paar Meilen noch
und dann ist es soweit
dann haben wir endlich
die Dwina erreicht.

Schon in der Mündung der Dwina
da sieht man nur Holz,
in maechtigen Stoessen
vereint zu Floessen

Auch die Dwina hinauf
an beiden Seiten
tut das Holz die Ufer verkleiden
und ganz oben
auf des Ufers Kamm
stehen kleine hoelzerne
Häuschen dann und wann

„Maschine Achtung “,
so klingelt es dann
wir fahren Manoever
und legen jetzt an.

Das Schiff ist fest
die Gangway ist dran
der Zoll an Bord mit alle Mann,
nun durchsucht die Gang das Schiff,
mustert genauestens
Gesicht für Gesicht.

Uns’re Beschützer, vom Grenzschutz
die stehen an Land
mit entschloss’nen Gesichtern
die MP’s in der Hand,
sie kontrollieren Seefahrtsbücher
fürs Vaterland

Aber Archangelsk, --was für eine Stadt
gebaut aus Holz so nach und nach
verschiedne Epochen, wie vom Winde verweht
wo an jeder Ecke ein Riesenaschenbecher steht.
Nur wo diese Behaelter aufgebaut
ist in dieser Stadt auch das rauchen erlaubt.
Die Bevoelkerung scharrt sich
um diese Plaetze, selbst in des Tages Arbeitshetze
und das ist wirklich angebracht
damit ein Feuer keinen Schaden macht.

…..und noch etwas habe ich geschaut
an vielen Tueren der Haeuser sind kleine
Sowjetsterne gebaut.
Das bedeutet…und das ist wahr….das ein
Mensch , der einmal hier wohnte
im grossen Krieg geblieben war

Dann, nach einer Woche
wurd Holz herbei geschafft
und es war geschnitten schon
das es in uns’re Raeume passt

Auf dem Kai, da sass ein Tallimann
und das war eine Frau
die zaehlte Stueck fuer Stueck vom Holz
immer ganz genau
und von der Besatzung direkt am Luk
da zählte einer nach,
damit die ganze Zaehlung dann,
nachher auch stimmen tat.

Bis unter die Bruecke lagen hoch
die Baumstaemme geladen
festgezurrt mit Ketten ja
und einem,staehlernen Haken.

Nun ging es wieder hinaus auf See
die tat schon auf uns warten
sie schaukelt uns
um Skandinavien herum
in den Bremer Hafen

 

Copyr. Otmar Kierstein

Der alte Maschinist

Bist Du einmal Maschinist gewesen –
kannst Du nie – im ganzen Leben –
vergessen der Maschinen Sang -
und der Hilfsdiesel lieblichen Klang.

Nie wirst Du vergessen können –
wie sie stanken – deine Plünnen –
wenn du meldest, aus der Bilge tief –
-alles dicht – sag es dem Chief.

Denn dieser muss erst kontrollieren –
das Objekt erst mal berühren –
um festzustellen,mit Fingertest -
ob die Schrauben wirklich fest.

Doch nun wird der Chief erst meckrig –
wenn er merkt – Finger sind dreckig –
und brüllt aus voller Kehle nun –
„was herrscht hier für ein Dreckvolum“,

betrachtet die Bilge, von achtern bis vorn –
denn irgendwie ist er im Zorn,
und kommt gar ein Tropfen noch von oben,
faengt er erst richtig an zu toben:
„Was ist das für ein Schweinestall,
lauter Tropfen überall,
soll man hier vielleicht verrecken –
oder mit einem Schirm sich gar bedecken?

Holt Feudel und Pütz nun endlich her
und feudelt die Bilge – bittesehr –
und seh ich hernach dann noch etwas –
vergeht euch hier der Arbeitsspass.

doch alles ist dann je vergessen –
wenn du erst den Rentenbescheid besessen –
und solltest du im Traum mal Kolben ziehn –
mit Meisterleistung, Note <een> -
dann seufzt du tief und innig – ach-
was hat das damals Spass gemacht

 

Copyr. Otmar Kierstein

Der Kanalhering


Der Hering der will mal ganz schnelle, von eine auf die and’re Stelle.
Dort wo er bisher zu Haus, gefaellts nicht mehr, er will hinaus.

Aus der Ostsee und Fehmarn Belt in die grosse weite Welt, via
Nordsee, du ahnst es schon, auf eine Atlantikposition.

Er tut einen Weg sich waehlen, um sich nicht zu sehr zu quaelen,

will nicht durch das Kattegat und auch nicht durch den Skagerak,

nein, so sagt er sich im stillen,

da werd ich zu matt, um Himmels-
willen,

will doch nicht auf der schönen Erden zu einem Ostsee –
Matjes werden.

Viele Schiffe mit grossem keuchen, ueber Holtenau entfleuchen,

ich werde nun ein solches tun und schwimmen ohne auszuruhn,

versteck mich unterm Frachterbauch oder an den Seiten auch.

Aber was ich nicht durchdacht,

die Menschen haben in ihrer Niedertracht,

ueberall Fallen angebracht

und mit Herings –
Geschwindigkeit, schwimm ich in das Netz hinein.

Oh, das hab ich nicht bedacht,

in Dosen werd ich nun eingemacht,

von Freiheit ist hier nichts zu spüren,

in so’ner Büchse kann man sich nicht rühren,

dann tut man uns noch in Senf oder Sahne stecken

na hoffentlich wird das allen schmecken

denn manche essen den Hering hier

auch eingemacht in Flaschenbier.

 

Copyr. Otmar Kierstein.

Die See war immer, so erzaehl’n die Sagen,
in uralten Zeiten - und in unseren Tagen,
mal war sie stuermisch und mal ganz sinnig,
-viel geliebt-, mal heiss, - mal innig.

Viele Wesen lebten im Meer,
sie wurden gefangen mit Netz und Speer,
dort wo das Wasser am Strand auslief,
war’s oft nicht besonders tief.

Doch zum fangen in den tiefen Gruenden,
musste man das Schiff erfinden,
denn der Fang musste sich lohnen,
das brauch man hier wohl nicht betonen.

Mit so ein Schiff – ein Baumstamm mehr -.
fuhr man dann hinaus auf’s Meer,
und man versuchte ganz verwegen,
es mit Rudern zu bewegen.

Doch schon bald fuhr man mit Schwung,
mittels einer Besegelung,
und auch die Schiffe, welche klein –
sollten allmählich größer sein.

Es entstanden Schiffe aus Planken,
dem Erfinder woll’n wir danken,
der Beruf des Seemanns wurd erfunden,
die See begann man zu erkunden.

Ob mit Brigg oder Brigantine,
ob mit Schoner oder Bark
schneller, sicherer vor dem Winde,
trotzten sie dem Wetter stark.

Fuhren bald mit vielen Waren,
zum handeln in die Häfen ein
schnell wurde dann das Schiff entladen
und man lud neue Waren ein.

Auch Ewer oder Segellogger,
Hulk, Kogge und der Klipper gar,
segelten über Meerestiefen,
bis man fremde Länder sah.

Ob holzgebaute Küstensegler,
ob die stählernen Klipper gar,
segelten stolz vor dem Winde,
hin bis nach Amerika.



Nach Australien, China, Japan
Der Wind der trieb sie um die Welt,
tapfere Männer, die Könner auf See,
verdienten dort ihr bisschen Geld.

Doch die Welt haben sie gesehen
und träumten lange Zeit davon,
ihren Enkeln konnten sie erzählen,
wie schön es ist auf dieser Welt.

Doch dann kamen die Maschinen,
eingebaut ins Herz vom Schiff,
tief, noch unter der Wasserlinie,
taten sie nun ihre Pflicht.

Schoben die Schiffe über die Meere,
trotzen tapfer Sturm und Wind,
schneller noch als rasante Segler
dabei brauchten sie nicht mal den Wind.

Ein neuer Beruf wurde geboren,
wie es auf See und anderswo ist,
für die Maschine streng erzogen,
wurden sie stolzer Maschinist.

Ob Heizer oder Kohlentrimmer,
Motorenwärter, Reiniger,
mit großen Blasen an den Fingern,
sorgten sie für „Gute Fahrt“

Doch mit Öl getriebene Schiffe
lösten bald den Dampfer ab,
und riesige Schiffsmaschinen,
standen im Maschinenschacht.

Schneller mussten Maschinen werden,
immer schneller um die Welt
und so war man in wenigen Tagen
einmal um die Welt gefahren.

Immer größer wurden die Schiffe,
weniger die Besatzungsleut’
so geht es schon die letzten Jahre
und so geht es auch noch heut.

Große Kisten wurden erfunden,
die auf den Schiffen festgebunden,
beladen dann mit vielen Waren
wurden sie um die Welt gefahren.

Keine Zeit mehr für die Menschen,
keine Liegezeiten mehr,
nur noch fahren, fahren, fahren,
in keinem Hafen eine Liebste mehr.

Ja, so traurig ist das Seemannsleben
auf uns’rer Welt noch nie gewesen,
was macht der alte Fahrensmann,
schaut er sich dies mit Entsetzen an,
oder träumt er von der alten Zeit
als die See noch groß und weit,
wo man Wochen fuhr um die Welt,
in den Häfen vernaschte sein Geld,
mit so manchem Mägdelein
um auf den nächsten Hafen sich zu freun.

 

Copyr. Otmat Kierstein

Der Growler



Im Lichte funkelnd
kommt er daher
von der Stroemung getrieben
zieht er durch das Meer.

Von der Masse gespalten
ist er nun allein
vom Meere gehalten
Tag aus, Tag ein.

Als kalbender Gletscher
riesenhaft groß
schob es ihn ihn an die Kante
und er riss sich los

Er stuerzte ins Wasser
in riesigem Schwall
verdrängte Tonnen von Wasser
mit donnernden Knall.

Als stiller Riese zieht er dahin
gezogen von Stroemen
geschoben vom Wind,
leidet unter der Sonne
sie ist eine Qual
driftet in tobenden Stürmen
wohl um tausend mal

Das Wasser wird wärmer
von der Sonne erwärmt
der Riese wird kleiner
und wirkt schon verhärmt

Ja er war einst ein Riese
er ist's nun nicht mehr
hängt über dem Abgrund,
der Tiefe, im Meer

Er treibt unter dem Wasser
für die Schiffahrt Gefahr
so kann ein Schiff schnell versinken
weil keiner ihn sah

Der Growler kämpft tapfer, es wird um ihn still
wird selber zu Wasser, weil sein Schicksal es will

 

Copyr. Otmat Kierstein

 

Geschrieben zur Erinnerung an Weihnachten 1966, auf dem Heckfänger „Holstein“

vor Neufundland

 

WEIHNACHTEN

 

 


Weihnachten wird nun wieder kommen,
alle Welt hat es vernommen
und wir träumen von den Jahren,                                                      

 als wir um die Welt gefahren
So mancher erlebte die Weihnacht
ganz in weiß,

schaufelte Schnee und klopfte Eis,
ans Christkind wurde nicht gedacht,
klopfst du kein Eis – liegst du im Bach.
Nach Neufundland,
bei den großen Bänken
tat man die Schiffe zu den Schwärmen lenken
und erst wenn’s stürmte
wurde nicht gefischt,
ab Windstärke 11
wurde lecker aufgetischt
Der Koch hatte seine liebe Not,
beim bereiten von dem Abendbrot,
alles rutschte hin und her,
passt du nicht auf –
war der Teller leer.
Das feine Essen
und das Geschirr
ist dann manchmal
mit aller Macht,
auf den Kombüsenboden
gekracht.
Dennoch:
Lieder wurden gesungen,
auch zwei und drei,
das heut der Tag vom Christkind sei.
Harte Burschen,
Fischer halt,
in eisiger See,
im Herzen nicht kalt,
mit Tränen in den Augen,
denkt so mancher Mann,
wie es wohl zu Haus sein kann.
Doch die See
ist niemals leer,
überall fahr’n Schiffe auf dem Meer.
Egal ob man mit Ladung fährt
oder als Fischer sich bewährt,
ob man vor Grönland Fische fängt
oder sein Schiff durch die
Südsee lenkt
egal ob Schnee oder Sonnenschein,
Weihnachten muss immer sein.
Man dankt, man betet und man singt
für alles was es >Gutes bringt

 Kümo/kierstein©2006

  DER  SEEMANN

Der Seemann der schaut Stund um Stunde
von der Brücke in die Runde
denn wenn er auf Wache geht
Hein Seemann meist am Ruder steht

Von der Brücke, die hoch oben -
sieht er wie die Wellen toben
sieht, wie sie sich nach oben recken
und die Luken feucht bedecken

Er hört das grummeln der Maschinen
die das Schiff durch's Wasser schieben,
hinterm Schiff da bleibt meist nur
eine silberne Schraubenspur

Auch die Masten, die sich an Bord befinden
können keine Ruhe finden
der Rhythmus der das Schiff bewegt
auch die Masten auf die Seite legt

So zieht der Dampfer seine Bahn
bei Sonnenschein und im Orkan
damit die Seeleut ganz geschwindt
schon bald im nächsten Hafen sind

Sind die Hafenliegezeiten
vom Seemann auch nicht recht zu preisen
denn hat das Schiff kaum fest gemacht
wird es wieder auf See gebracht
Dem Seemann ist das nicht geheuer
spart es auch kräftig seine Heuer
denn an Heuer und schicken Damen
kann man ganz erheblich sparen

Doch ob er dadurch reicher wird?
So mancher hat sich schon geirrt
denn ist er zur Liebsten heimgekommen
hat diese ihm alles abgenommen
Otmar Kierstein/Kümo ©